Friedensorte sind Symbolorte der Hoffnung

Eine weiblich lesbare Person mit Brille und blonden HAaren steht an einem Pult und spricht in eine Mikrofon.

Auf ihrer Synode 2016 hatte die 25. Landessynode beschlossen, "Kirche des gerechten Friedens“ zu werden. Konkret wird dieser Beschluss in den acht Friedensorten, deren Arbeit die Landeskirche mit Personalstellen (sechs ganze - in Stellenanteile aufgeteilte Stellen) finanziert. Über ihre Arbeit hat sich die Landessynode in ihrer aktuellen Tagung detailliert informieren lassen. 

An den Beginn ihres Berichtes stellte Dr. Karin Köhler, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Mission und Ökumene (Sprengel Hildesheim-Göttingen) ein Video über die acht Friedensorte. Mitarbeitende der Friedensorte stellen darin ihre Arbeitsschwerpunkte und Profile vor, ergänzt von Erfahrungen und Statements von Gästen aus dem vergangenen Jahr und jeweils mit Bezügen zu aktuellen Krisen.

Deutlich machten alle Leitenden der Friedensorte, dass Friedensarbeit vor allem bedeute, unüberbrückbare Gegensätze zwischen Gruppen zu verflüssigen. „Die Friedensorte sind kein Stein der Weisen, aber kleine Schritte auf dem Weg zu einem gerechten Frieden“, betonte Köhler. Sie böten Experimentierräume für Demokratiebildung, Anknüpfungspunkte auch für Kooperationen mit Partnern, die der Kirche fern stehen. Die Friedensorte arbeiten methodisch und thematisch innovativ, sie arbeiten für und mit verschiedenen Zielgruppen und bilden damit ein interprofessionelles Kompetenznetzwerk.

Dort fänden Themen von Klimawandel über Friedensethik, Flucht und Migration, zivile Konfliktbearbeitung bis hin zur historisch-politischer Bildung Raum, erläuterte Köhler. Als Netzwerke zur Friedensbildung wirkten die Friedensorte mittlerweile weit über die Landeskirche hinaus, so die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Mission und Ökumene und warb mit ihrem Bericht für eine stabile Grundfinanzierung der Personalstellen.

„Friedenspolitische Arbeit vom Feinsten“

Alle Rednerbeiträge honorierten in der anschließenden Aussprache die Bedeutung der Arbeit der Friedensorte. Es sei „friedenspolitische Arbeit vom Feinsten“, sie habe Präventionscharakter und fördere die Demokratiebildung, so die Synodalen einhellig. Fundraising als Ko-Finanzierungsmodell sei sinnvoll und solle weiterverfolgt werden, es stoße aber auf personelle Grenzen bei den Mitarbeitenden vor Ort, hieß es. Für die Entscheidung, die Finanzierung zu verstetigen, werden ergänzend konkrete Angaben unter anderem über erreichte Personen aller Altersstufen erbeten. Der Vergabeausschuss begleite die Friedensorte auch in dieser Hinsicht eng, bestätigte Dr. Karin Köhler.

Dr. Jörg Zimmermann (Vorsitzender des Ausschusses für Mission und Ökumene, Sprengel Lüneburg) erinnerte abschließend an den einstimmigen Beschluss der Landessynode 2016, „Kirche für den gerechten Friedens“ werden zu wollen. Diesen Weg könne man nicht Einsparzwängen opfern.

Dr. Köhler stellte für den Ausschuss für Mission und Ökumene folgenden Antrag: Der Finanzausschuss, der Querschnittsausschuss für Finanzplanung und das Landeskirchenamt werden gebeten, in den kommenden Haushaltsberatungen die acht Friedensorte wie im bisherigen Umfang weiter zu finanzieren. Dabei soll auch geprüft werden, wie eine Verstetigung der Personalstellen an den Friedensorten sichergestellt werden kann.

Die Landessynode schloss sich dem Antrag mit großer Mehrheit an.

EMA