Friedensethik

„Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder genannt werden.“ (Matthäus 5,9)

Aus der biblischen Verheißung im Matthäus-Evangelium bezieht die christliche Friedensarbeit ihre Kraft und ihre Vision. Sie fußt damit auf den Verheißungen der hebräischen Bibel: „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ (Jesaja 2,4)

Diese visionäre Kraft setzt die Landeskirche durch ihren Weg zu einer „Kirche des gerechten Friedens“ in konkretes Handeln für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung um. Dabei geht es sowohl um den inneren Frieden als auch den gesellschaftlichen Frieden als auch den internationalen Frieden. Bezugspunkt ist die Weite des biblischen Schalom (hebräisch für Frieden), die einen umfassenden Frieden auf Erden für alle Menschen und alles Leben sucht. Mit diesem Prozess arbeitet die Landeskirche Hannovers seit 2017 gezielt daran, aktiv in der Zivilgesellschaft das Thema Frieden voranzubringen.

Seit im Februar 2022 Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, wird in der Kirche neu über Frieden, Krieg und Pazifismus diskutiert. Friedensethische Ansätze werden auch daraufhin überprüft, ob sie die Komplexität von nationalen Interessen und geopolitischen Strategien ausreichend berücksichtigen.

  • „Krieg oder Frieden – es gibt Situationen, die heißen nicht nur absolut Frieden, sondern sie bedeuten: Unter diesen Bedingungen werden Formen rechtserhaltender Gewalt eingesetzt, um größeres Unheil zu vermeiden. Das habe ich in den vergangenen Monaten gelernt“, sagte Landesbischof Ralf Meister im Juli 2023. „Und auch wenn der Angriff Russlands auf die Ukraine Verteidgung, Widerstand und Nothilfe notwendig macht, darf uns das dennoch nicht davon abbringen, dass wir immer ringen müssen, den Frieden vorzubereiten und nicht den Krieg fortzusetzen.“

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