Landeskirche gibt 100.000 Euro nach Staudammbruch in der Ukraine

Das Bild zeigt eine ältere, weiblich lesbare Person in einem Rollstuhl, der von einer männlich lesbaren Person mit Militärhelm geschoben wird.
Bild: Vostok SOS
Die von der Zerstörung des Kachowka-Staudamms betroffenen Einwohner werden evakuiert. – Bild herunterladen

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine unterstützt die Landeskirche Hannovers mit insgesamt 100.000 Euro. Jeweils 50.000 Euro gehen zum einen an die Diakonie-Katastrophenhilfe sowie zum anderen an den Lutherischen Weltbund. Beide unterstützen bereits seit langer Zeit die unter dem russischen Angriffskrieg leidenden Menschen in der Ukraine.

Zehntausende Menschen sind nach der Zerstörung des Kachovka-Staudammes im Süden der Ukraine auf zusätzliche Hilfe angewiesen. Rund 80 Ortschaften waren nach dem Bruch des Dammes am 6. Juni 2023 durch den rasch steigenden Wasserpegel gefährdet. Tausende Häuser überfluteten, zehntausende Menschen sind von den Fluten betroffen.

Landesbischof Ralf Meister dazu: „Die wohl mutwillige Zerstörung des Kachowka-Staudamms stürzt die Menschen in der Ukraine in eine neue Katastrophe, deren negative Auswirkungen auf Mensch und Natur wir heute wahrscheinlich noch gar nicht in ihrem vollen Umfang erkennen können. Die Landeskirche Hannovers steht mit ihren Hilfsorganisationen dem vom Krieg erschütterten Land und seinen Menschen seit Beginn des russischen Angriffskriegs zur Seite und nun angesichts dieser neuen Zerstörung einmal mehr. Wir wünschen allen Helfenden vor Ort viel Kraft und Gottes Segen.“

Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet mit ihren Partnern vor Ort Nothilfe. Vier Evakuierungsteams der Partnerorganisation Vostok SOS sind derzeit im Einsatz.

Auch wenn Rettungsmaßnahmen durch den ständigen Beschuss der Region erschwert wurde, gelang es ihnen bereits am ersten Tag der Katastrophe, Menschen aus ihren Wohnungen zu retten. Insgesamt gingen innerhalb der ersten 24 Stunden über 1000 Hilferufe über Telefon und Messenger-Dienste ein. Gerettete Personen wurden zunächst in Notunterkünften untergebracht und versorgt. Dazu stellte Vostok SOS 300 Isomatten, 125 Pumpen und 71 Klappbetten zur Verfügung. Auch mit finanzieller Hilfe durch die Diakonie-Katastrophenhilfe konnten 4 Schlauchboote gekauft und an den staatlichen Katastrophenschutz übergeben werden. Auch die weitere Beschaffung technischer Hilfsgüter wird unterstützt.

Nach Einschätzung der Fachleute vor Ort werden die Auswirkungen der Überflutungen auch in den kommenden Monaten und Jahren das Leben der Menschen in der Ukraine beeinflussen. „Es ist absehbar, dass Hunderttausende Menschen künftig von unbewohnbaren Häusern, enormen Verlusten in der Landwirtschaft und einer beeinträchtigten Wasser- und Stromversorgung betroffen sind“, berichtet Andrij Waskowycz, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in Kiew. Die Unterstützung durch weitere Hilfsmaßnahmen wird derzeit geprüft.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spende/ukraine#c3313

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist vor allem in der Stadt Charkiw aktiv. Fünf Schulen wurden mit Generatoren ausgestattet, um Wärmestationen für jeweils 100 Personen einzurichten. Die Menschen erhalten dort warme Mahlzeiten und haben Zugang zu fließendem Wasser, Toiletten und Strom. Die Stationen sind insbesondere während der wiederkehrenden Stromausfälle eine wichtige Anlaufstelle. Aktuell werden in Charkiw beschädigte Wohnungen renoviert. In zwei Schritten sollen mindestens 550 Wohnungen instandgesetzt werden, damit Familien aus Notunterkünften wieder in ihr Zuhause können.
 
Der LWB ist darüber hinaus in den Nachbarländern der Ukraine aktiv, um dort die Kirchengemeinden bei der Betreuung der aus der Ukraine geflüchteten Menschen zu unterstützen In Polen betreut der LWB sechs Gemeindezentren, in denen ukrainische Flüchtlinge – meistens Frauen und Kinder – Unterstützungsangebote erhalten. Dazu gehört Psychologische Beratung und Gesprächsgruppen zu Themen wie Fernbeziehungen, Mal- und Kreativkurse, die Kriegstraumatisierten helfen, mit dem Erlebten umzugehen, sowie Kinderbetreuung und Angebote zur beruflichen Weiterbildung, damit Flüchtlinge sich mit einem kleinen Geschäft selbstständig machen können.

Die LWB-Mitgliedskirchen in Polen, Ungarn, Tschechien, Rumänien, Estland und der Slowakei haben Flüchtlinge in ihren Gemeinden aufgenommen. Zahlreiche Gemeinden stellen Unterkünfte, Verpflegung und besonders auch Seelsorge-Angebote bereit. Die Kirchen helfen auch bei der Integration, z. B. unterstützt die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakei Flüchtlinge bei Behördengängen; die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen bietet Sprachkurse an.
 
Weitere Informationen finden Sie unter: www.dnk-lwb.de

Das Bild zeigt eine ältere, weiblich lesbare Person in einem Rollstuhl, der von einer männlich lesbaren Person mit Militärhelm geschoben wird.
Bild: Vostok SOS
Die von der Zerstörung des Kachowka-Staudamms betroffenen Einwohner werden evakuiert. – Bild herunterladen

Kontakt zur Diakonie-Katastrophenhilfe
 
Denise Irmscher
Referentin für Brot für die Welt / Diakonie Katastrophenhilfe
Referatsleitung
Ebhardtstr. 3A
D-30159 Hannover
Telelfon:  +49 511 3604 166
Mobil: +49 162 2452 300
Denise.Irmscher@diakonie-nds.de
 
Kontakt Lutherischer Weltbund
 
Florian Hübner
Deutsches Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes
Podbielskistr. 164 | 30177 Hannover
Telefon: +49 511 69 68 72-23
Mobil: +49 176 922 12 657
huebner@dnk-lwb.de


Hannover 20. Juni 2023

Rebekka Neander
Stellvertretende Pressesprecherin Ev.-lutherische Landeskirche Hannovers

Rote Reihe 6, 30169 Hannover
Telefon (0511) 1241-399
Mobil (0172) 7085371
Rebekka.Neander@evlka.de
www.landeskirche-hannovers.de